Reinke S11 Selbstausbau - Teil 1: Alu-Rumpf der Reinke-Yacht vorbereiten

Reinke S11 Alu-Selbstausbau – Teil 1: Der Rumpf

Dass das Projekt Zeit brauchen würde war Ilona und Guido Kreuels klar. Ihre Schätzungen lagen zwischen 3,5 und 5 Jahren. Mittlerweile sind sie im sechsten Jahr und über 3000 Arbeitsstunden liegen hinter ihnen. Wer jedoch die Bilder betrachtet und sieht, mit wie viel Liebe zum Detail die beiden an ihrer Reinke S11 „Born to Live“ arbeiten, dem wird schnell klar: Es lohnt sich!

Was als alter, leerer Kasko begann nimmt mittlerweile in Krefeld die Formen einer veritablen Expeditionsyacht an. Dabei achtet Bauherr Guido nicht nur auf Qualität bis ins letzte Detail, sondern setzt auch immer wieder eigene pfiffige Ideen um: Sei es der dritte Anker, der aus Platzgründen einfach außen am Bug gefahren wird oder die Steuersäule, die – nach hinten klappbar – Lebensraum im Cockpit schafft.

Langweilig-Boot-Shirt

Dabei sah es zunächst nicht gut aus für das stolze Schiff: Der Vorbesitzer hatte den Rumpf komplett selber zusammen geschweißt und zunächst auch drei Jahre an Bord gelebt. Allerdings ist er aus diversen Gründen über einen primitiven Ausbau nicht hinaus gekommen und musste sich daher zwangsweise von dem (in der Zwischenzeit wegen Schimmelbefalls wieder entkernten) Rumpf trennen.

Ilona und Guido ergriffen die Chance, sich ihr Traumschiff zu bauen, ohne gleich von Null anfangen zu müssen. Trotzdem brauchte Guido ganze 3 Jahre, um den Alu-Rumpf nach ihren Wünschen fertig zu schweißen bzw. nach eigenen Ideen zu erweitern.

Selbstausbau in Eigenregie

Von Beruf Elektrotechniker „bastelt“ er für sein Leben gerne. Trotzdem musste er sich fast alle Fertigkeiten im Bootsbau selber beibringen bzw. zeigen lassen. Mit etwas Geschick und Hilfe aus dem Internet bzw. von Kollegen hat er bisher jedes auftretende Problem selber lösen können. Dabei hilft natürlich sein Motto: „Ich kann alles, was andere auch können. Nur langsamer.“

Natürlich hat nicht alles auf Anhieb geklappt: etliche Dinge brauchten mehrere Anläufe, wie zum Beispiel das elektrische Schott, mit dem Guido erst nach dem dritten Versuch zufrieden war. Seine Frau Ilona unterstützt das Projekt zu 100%. Zwar weniger im handwerklichen Bereich, dafür aber umso mehr bei der Organisation, wo sie ihrem Mann den Rücken frei hält.

Noch wird fleißig an dem Schiff gearbeitet, doch in 5-7 Jahren soll es auf große Tour gehen. Wohin? Das Ziel ist, durch die Welt, nicht um die Welt. Dabei interessieren die Eigner nicht nur die klassische Barfußroute sondern auch für die kalten Zonen der Erde. Nicht zuletzt ist das Schiff komplett mit 6-10 cm Schaum isoliert.

In diesem und zwei weiteren Beiträgen zeigen wir eine Auswahl der besten Bilder von dem ambitionierten Projekt. Die komplette Sammlung (fast 1000 Bilder) gibt es auf dem Facebook-Profil des Schiffes zu sehen.

Im ersten Teil zeigen wir, wie der Rumpf vorbereitet wird:

Vorbereitung des Reinke S11 Alu Kasko

Optimierung des Alu-Rumpfes in der Halle

Nachdem diese groben Arbeiten erledigt waren, wird das Schiff in die Halle verlegt, wo der Rumpf weiter optimiert wird:

Wie es weitergeht könnt ihr im zweiten Teil der Reihe erfahren. Dort zeigen wir den Innenausbau der Reinke-Yacht. Im dritten Teil wird über das Deck und die Bordtechnik berichtet.

Wir hoffen, euch hat der Bericht gefallen. Vielleicht motiviert es ja, ein ähnliches Projekt zu beginnen? Meldet euch an für die KlabauterNews und wir halten euch ein mal im Monat über die neuesten Berichte auf dem Laufenden!

About the author

Jan

Nach vielen Monaten auf See als Crewmitglied von Traditionsseglern ist Jan jetzt auf eigenem Kiel unterwegs. Seit 2019 lebt er an Bord seiner ahora, zunächst eine Laurin 32, mittlerweile eine Malö 39. Von Bord aus betreibt Jan die KlabauterKiste, den KlabauterShop und neuerdings auch die englischsprachige Plattform BoatHowTo.


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